GeschmacksSache. Vorbildliches Design um 1900

In Kürze ist es so weit: die Ausstellung „GeschmacksSache. Vorbildliches Design um 1900“ eröffnet am 18. November 2021. Der Titel verrät es schon: es wird um Geschmack als ästhetisch-stilbildendes Kriterium gehen. Denn über Geschmack lässt es sich bekanntlich streiten!

Guter Geschmack oder Geschmacksverirrung?

Für Diskussionen über den richtigen oder den falschen Geschmack bot ehemals das Landesgewerbemuseum in Stuttgart eine große Bühne. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts waren auf Weltausstellungen und Industriemessen, bei Manufakturen und Handwerkern tausende von Produkten gesammelt worden. Öffentlich ausgestellt diente diese Vorbildersammlung der Geschmacksbildung – auch um die heimische Produktgestaltung zu verbessern und wirtschaftlich erfolgreich zu machen.

Eine Auswahl aus den umfangreichen Vorbildersammlungen wird nun im Ständesaal des Alten Schlosses gezeigt – darunter Uhren, Grafik, Textilien, Keramik, Silber und Spielzeug. Alle Objekte zeigen die bewegte Geschichte des Ringens um die gute Form, um Geschmack und Stilbildung als museale und damit gesellschaftliche Aufgabe. Ebenfalls präsentiert werden Beispiele der um 1909 im Stuttgarter Landesgewerbemuseum angelegten und heiß diskutierten „Sammlung der Geschmacksverirrungen“.

Ein neuer Ausstellungsraum im Alten Schloss

Die Ausstellung ist die erste, die im neu sanierten Ständesaal im Erdgeschoss des Alten Schlosses stattfindet. Der 120 qm große Raum, der früher den Herzögen von Württemberg als Versammlungsraum diente, wird zukünftig  für kleinere Kabinettausstellungen zu Verfügung stehen. Wir freuen uns sehr, dass es auf diese Weise möglich ist, auch außerhalb der großen Sonderausstellungen kleinere Sammlungsbereiche oder kompakte Themen dem Publikum zugänglich zu machen.

 

In Szene gesetzt

Aktuell werden die Objekte in die Vitrinen eingebracht. Da gibt es vieles zu bedenken: für fragile Buntpapiere wurden aufwändige fächerförmige Kartonunterlagen montiert, so dass möglichst viele Stücke zu sehen sind. Textile Wandbehänge sind mit stützenden Unterlagsstoffen ausgestattet und einzelne Highlights mit kleinen Sockeln versehen worden. Jedes Objekt soll sich von seiner besten Seite zeigen und zugleich deutlich als Teil eines Themenensembles zu erkennen sein. Farblich unterschiedliche Vitrinenrückwände gliedern die Ausstellung in einzelne Themenbereiche. Aufkleber mit Ziffern, die ebenfalls gerade angebracht werden, verweisen auf die Nummernabfolge im Mediaguide, der zahlreiche Zusatzinformationen zur Vertiefung bereithält.

Was nun noch fehlt, sind die Besucher*innen! Kommt ab dem 18. November in den Ständesaal und entscheidet bei der interaktiven Mitmach-Station selbst, mit welchem Objekt ihr gerne euer Wohnzimmer schmücken würdet oder welches Stück sich allenfalls fürs Schrottwichteln eignet. Zu sehen ist „GeschmacksSache. Vorbildliches Design um 1900“ bis zum 1. Mai 2022.

 

2 Kommentare zu “GeschmacksSache. Vorbildliches Design um 1900”

  1. Ein spannendes Thema! Gerne würde ich mehr Menschen dafür begeistern. Kann man bei Ihnen das Ausstellungsplakat erwerben bzw. eine (höher auflösende) Datei downloaden, um es möglichst öffentlichkeitswirksam zu platzieren? Gibt es eine Katalogpublikation? Über Hinweise würde ich mich freuen! Vielen Dank.

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