Geld fürs Gewerbe(-museum): Großes Digitalisierungsprojekt bewilligt

Eine sehr gute Nachricht in diesen schwierigen (Corona-)Zeiten: Für die digitale Erfassung und Publikation von Objekten aus dem ehemaligen Landesgewerbemuseum (LGM) konnte das Landesmuseum umfangreiche Projektmittel einwerben.

Die Fassade des Landesgewebemuseums an der Willi-Bleicher-Straße, Zeichnung: Peter Schnorr, Lichtdruck: Hofkunstanstalt Martin Rommel & Co (aus der Festschrift zur Eröffnung des Gebäudes, 1896).

Die Förderlinie

Die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) hat im Februar eine Förderlinie im Rahmen des Zukunftsprogramms „Neustart Kultur“ aufgelegt. Unter dem Titel „Zielgerichtete Digitalisierungsförderung bei Kultureinrichtungen aus dem Netzwerk der Deutschen Digitalen Bibliothek“ werden mehr als 2 Millionen Euro für Digitalisierungsprojekte von Kultur- und Wissenseinrichtungen bereitgestellt.

Auf diese Förderlinie haben sich sehr viele Institutionen beworben. Umso glücklicher sind wir, dass unser Antrag bewilligt wurde.

Aus den Sammlungen des ehemaligen Landesgewerbemuseums: Clavichord, um 1700

Unser Projekt

Unser Projekt trägt den Arbeitstitel „LGM online“ und widmet sich der Erschließung und digitalen Präsentation von 4.000 Objekten aus dem ehemaligen Württembergischen Landesgewerbemuseum in Stuttgart. Vor 125 Jahren erhielt diese Institution in Stuttgart ein prachtvolles Gebäude, das heute das Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg beherbergt.

Vorderseite der Medaille auf das neue Landesgewerbemuseum, Mayer & Wilhelm (Stuttgart), Bronze, 1896

Die Bestände

Dort wurde eine überregional ausgerichtete Sammlung zusammengetragen, bewahrt und ausgestellt, die als Vorbild für Industrie und Kunsthandwerk in Württemberg diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Sammlungsbestände des Landesgewerbemuseums nicht erneut der Öffentlichkeit in einer eigenen Institution präsentiert, sondern in den 1960er Jahren an die Staatlichen Museen Baden-Württembergs verteilt.  Das Landesmuseum Württemberg, übernahm rund 40.000 Objekte des ehemaligen Landesgewerbemuseums, darunter die viel beachtete „Sammlung der Geschmacksverirrungen“.

Aus der Sammlung der „Geschmacksverirrungen“: Sparschwein mit der Ansicht des Alten Schlosses in Stuttgart, Porzellan, 1. Viertel des 20. Jhs.

LGM und LMW

Unser Haus widmet sich seit einigen Jahren in mehreren Projekten der Geschichte und den Beständen des Landesgewerbemuseums. So werden wir vom 18. November 2021 bis 1. Mai 2022 im Ständesaal die Ausstellung „GeschmacksSache“ zeigen. Seit November 2019 läuft das Projekt LGArch, in dem das in Ludwigsburg und in Stuttgart archivierte Schriftgut zum ehemaligen Landesgewerbemuseum, zum Landesgewerbeamt und ihrer Vorgängerinstitutionen erschlossen wird. Daneben werden auch die Inventarbücher des Musterlagers, einer Vorgängerinstitution des Landesgewerbemuseums, transkribiert.

 

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