Tragbar! Taschenuhren und andere Leichtgewichte

Klein, aber oho! Ein treffender Spruch zur Beschreibung der einhundert tragbaren Zeitmesser, die ab sofort in unserem Uhrengewölbe präsentiert werden: In einer Schatzkammer sind dort neuerdings die schönsten und interessantesten Kleinuhren unserer Sammlung zu sehen. Als kleinen Vorgeschmack zeigen wir euch hier im Blog drei Beispiele.

Ein Totenkopf als Uhr?

Was uns heute reichlich seltsam vorkommen mag, hatte im 17. Jahrhundert eine überzeugende Logik. Der Totenkopf erinnerte die Menschen daran, dass die Zeit rasend schnell vergeht, das Leben kurz und der Tod nahe ist. Es bestand die Auffassung, dass Menschen im Bewusstsein der eigenen Endlichkeit ein besseres, Gott gefälligeres Leben führen würden.

 

Die Zeit an der Kette

Wie die Totenkopfuhr waren Kleinuhren zunächst vornehmlich Halsuhren. Im 18. Jahrhundert kamen Anhänger in Gebrauch, mit denen Uhren am Hosen- oder Rockbund getragen werden konnten. Diese sogenannten Chatelaines waren dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprechend reich verziert. Die hier abgebildete Uhr ist ein Beispiel des Klassizismus, in der Form ist sie einer antiken Vase nachempfunden. Die Abbildungen zeigen sogenannte Schäferszenen, wobei ein idyllisiertes Landleben dem höfischen Leben entgegen gesetzt wurde.

Mehr als ein Zeitmesser

Manchmal treiben Uhrwerke nicht nur die Zeitanzeige an, sondern sind auch Energiequellen für Automaten. Das heißt, in den Uhren sind Figuren eingebaut, deren Einzelteile beweglich sind. Nachdem diese mechanischen Apparate in der Renaissance bei Tischuhren populär waren, finden sich um 1800 auch bei Taschenuhren solche Figuren. Im hier zu sehenden Exemplar bewegen die Glockenschläger ihre Arme, so dass die Hämmer scheinbar die Glocke zum Klingen bringen.

 

Es zeigt sich also: Taschenuhren sind also mehr als gleichförmige Zeitmesser. Noch mehr entdecken könnt ihr bei einem Besuch in unserem Uhrengewölbe, geöffnet von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr. Wir freuen uns auf euren Besuch!

Neue Schätze im Alten Schloss.

Hinweis für mobilitätseingeschränkte Besucher*innen: Das Uhrenwölbe ist leider nur über eine Wendeltreppe zugänglich.

2 Kommentare zu “Tragbar! Taschenuhren und andere Leichtgewichte”

  1. Faszinierend, mit welcher Detailverliebtheit und technischer Raffinesse die Uhrmacher und Emailleure diese miniaturisierten mechanischen Wunderwerke konstruierten und ausführten.

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