Bernhard Pankok war einer der einflussreichsten Künstler im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Von 1902 an lehrte und lebte Pankok in Stuttgart. Elf Jahre später wurde er Gründungsdirektor der Kunstgewerbeschule auf dem Stuttgarter Killesberg, der heutigen Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Seine Arbeit zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass er Architektur mit Raumausstattung, Möbeln und Gebrauchsobjekten verband. Seine Entwürfe wurden weltweit hoch geschätzt: Auf mehreren Weltausstellungen des frühen 20. Jahrhunderts war Pankok vertreten.
Die Entwurfszeichnungen Pankoks im Landesmuseum Württemberg
Das Landesmuseum Württemberg bewahrt einen großen Bestand von Entwurfszeichnungen Pankoks für Gebäude, Innenausstellung, Möbel usw. Es handelt sich dabei überwiegend um Bleistift- und Tuschezeichnungen auf Papier, die sowohl technische Konstruktionsdetails oder architektonische Gesamtansichten als auch künstlerische Studien abbilden. Daneben sind vereinzelt historische Fotos von Einzelobjekten oder Raumaufnahmen Teil des Bestandes.
Die Erschließung der Zeichnungen
Dank der Förderung durch Stiftung Kulturgut des Landes Baden-Württemberg konnte das LMW die Zeichnungen von Bernhard Pankok erschließen und online publizieren. Im Projekt arbeiteten Sonja Kitzberger und Hanni Schön als Registrarinnen sowie Lara Bräuninger, Christian Lang, Charlotte Maaß und Leticia Martinez Schulz als Wissenschaftliche Hilfskräfte. Sie fotografierten die Zeichnungen, gaben die Objektinformationen in die Datenbank ein und bereiteten die Onlinepublikation vor.
3.350 Zeichnungen online
Zum Abschluss des Projekts werden rund 3.350 Zeichnungen von Bernhard Pankok online verfügbar sein. Seine Entwürfe – zum Beispiel für das Zimmer auf der Weltausstellung in Paris 1900, das Haus Lange in Tübingen (1901/02), das Musikzimmer auf der Weltausstellung in St. Louis 1904, die Innenausstattung für einen Bodenseedampfer (1908), die Ausstattung von Zeppelinluftschiffen (1911 und 1920), die Stuttgarter Kunstgewerbeschule (1913) oder die Bühnenausstattungen von Opern in Stuttgart und Ludwigsburg – sind hier abrufbar.
Abbildungsnachweis und Nutzungsbedingungen
Abb. 1: Naturtheater im Bopserwald: Grundriss und Ansicht der Freilichtbühne, 1913, Tuschzeichnung auf Pergamentpapier, 65,4 x 51,3 cm; Landesmuseum Württemberg (CC BY-NC-SA), 1974-50.0773.
Abb. 2: Selbstbildnis Bernhard Pankoks mit Zeichenblock, 1937, Lithographie auf Papier, 25,0 x 31,0 cm; Landesmuseum Württemberg (Public Domain Mark), 1974-50.3087.
Abb. 3: Zeppelin LZ 120 „Bodensee“: Liegestuhl, 1919, Bleistiftzeichnung auf Papier, 21,9 x 28,5 cm; Landesmuseum Württemberg (Public Domain Mark), 1974-50.2127.
Abb. 4: Haus Lange: Ansicht von Osten, 1900, Blaupause, 48,0 x 44,5 cm; Landesmuseum Württemberg (Public Domain Mark),1974-50.0006.




