Music meets Fashion: Galerie-Ausstellung im Haus der Musik am Schillerplatz

Was haben Musik und Mode gemeinsam? Und warum sind diese beiden Phänomene heute kaum mehr zu trennen? Im Zusammenhang mit der Großen Landesausstellung Fashion!? Was Mode zu Mode macht beschäftigt sich die neue Galerie-Ausstellung Music meets Fashion im Haus der Musik mit diesen und weiteren Fragen.

 

Lebensstil und Identität

Oft inspirieren sich Musik und Mode gegenseitig. Beide sind das Ergebnis eines kreativen Schaffensprozesses. Sie vermitteln einen Lebensstil und sind Ausdruck einer individuellen Identität. Mit dem richtigen Outfit steigern Künstler*innen ihre Bühnenpräsenz. Bestimmte Kleidungsstücke und Frisuren können zum Alleinstellungs- und Wiedererkennungsmerkmal einzelner Musiker*innen werden. Fans drücken durch ihre Kleidung eine Vorliebe für eine Musikrichtung und die Verbundenheit mit ihren Lieblingsstars aus.

 

Jugendkulturen und neue Medien

Seit den 1950er Jahren wurde das Erscheinungsbild von Musikstars immer bedeutender. Neue Print- und Bildmedien sorgten für eine schnellere und weitere Verbreitung von Darstellungen von Musiker*innen. Einflüsse aus Jugend- und Subkulturen waren aus der Welt der Mode bald nicht mehr wegzudenken. Vom Rock’n’Roll der 1950er über die Hippiebewegung der 1960er bis zum Punk der 1970er – all diese Jugendkulturen sind Ausdruck eines Lebensgefühls. Begriffe wie Gothic, Hip-Hop oder Grunge beziehen sich auf Musikrichtungen und Kleidungsstile zugleich.

Prägend für die Verbreitung der neuen Subkulturen waren verschiedenste Medien. Vinyl-Schallplatten und Plattenspieler wurden zum Must-have der Nachkriegszeit. Populäre Zeitschriften wie die Bravo informierten ab den 1950ern die jugendlichen Leser*innen über aktuelle Ereignisse aus der Welt der Musik- und Fernsehstars. Musikvideos wurden in den 1980ern vor allem durch den Sender MTV ein wichtiger Faktor in der Industrie. Für die Vermarktung von Musik kam Bandlogos und Werbeprodukten wie T-Shirts eine große Bedeutung zu. Merchandise-Produkte sind wirtschaftlich relevant. Außerdem erzeugen sie eine emotionale Verbindung zwischen den Fans und den Stars.

 

Schallplatten und Glitzer von Elvis bis Lady Gaga

Schallplatten-Cover führen einige der eindrücklichsten Outfits von internationalen Musiker*innen vor Augen. Chronologisch und nach Musikrichtungen von Rock bis Pop geordnet präsentiert die Ausstellung die Musik und Mode einiger der bekanntesten Stars der letzten Jahrzehnte.

Elvis Presley, der King of Rock’n’Roll war nicht nur bekannt für seine Haartolle. In den 1950ern prägte er in Jeans und Collegejacke nachdrücklich den bis heute bekannten Rockabilly-Style. Einprägsam waren auch die von Bill Belew designten strassbesetzten Jumpsuits. Zu seinen berühmtesten Outfits zählt der „American Eagle“ Anzug, den Elvis erstmals auf seinem Konzert „Aloha from Hawaii“ 1973 trug. Ähnliche Jumpsuits trug Elvis auch auf späteren Auftritten, etwa in Las Vegas.

 

 

Glitzernde, enge Overalls waren in den 1970ern auch im Glam Rock angesagt. Mit Pailletten, Strass, Plateauschuhen, übertriebenem Make-up und langen, toupierten Haaren stellten Sänger wie David Bowie, Rod Steward und Elton John die Grenzen der üblichen Geschlechterrollen in Frage.

Glanz und Glamour gehören auch zur sonst so harten, männlich dominierten Kultur des Hip-Hops und des Gangsta-Raps. Neben legerer Sportkleidung und Sneakers tragen Rapper auffällige Goldketten und Accessoires mit Diamanten und Edelsteinen. Das Wort „Bling-Bling“ entstammt dem Hip-Hop-Slang und gehört heute weltweit zum allgemeinen Sprachgebrauch.

 

Bis heute verleihen Pailletten und Strass den Sänger*innen in der Pop-Kultur ein gewisses Etwas. Lady Gaga ist beispielsweise bekannt für ihre extravaganten, futuristischen Outfits, die von den verschiedensten Designern stammen. Besonders gerne trägt Sie Kleidungsstücke von ihrem Freund, dem bereits verstorbenen Alexander McQueen. Der Designer hatte ihren Song „Bad Romance“ für das Finale seiner Show „Plato‘s Atlantis“ (Spring/Summer 2010) verwendet. Daraufhin schenkte er ihr einige Outfits für das passende Musikvideo.

 

 

Legendäre Musikvideos

Mittels QR-Codes können Besucher*innen in der Ausstellung einige der bekanntesten Musikvideos der letzten Jahrzehnte entdecken. Zusätzlich zu den präsentierten Schallplatten vermitteln sie eine Vorstellung davon, wie die Kleidung der Stars in Bewegung aussah. Entdecken Sie hier legendäre Künstler*innen, Styles und Songs! Von Nancy Sinatras „These Boots are made for Walkin‘“ über „God Save the Queen“ von den Sex Pistols, „Lullaby“ von The Cure, Run DMCs „My Adidas“ oder Nirvanas „Smells Like Teen Spirit”  ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Am besten lassen sich die Songs genießen, wenn ihr eure eigenen Kopfhörer mitbringt.

Durch das Scannen der QR-Codes sind Playlists zu den einzelnen Musikrichtungen zu finden.

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