Drehbücher, Pop-Up-Store und „Ran an den Stoff!“ – mein Praktikum im LMW

Wie läuft das tägliche Arbeitsleben der Mitarbeiter*innen im Landesmuseum Württemberg ab? Wer sind überhaupt die Mitarbeiter*innen des Landesmuseums? Wie setzen sie ihre Ideen in Projekte bzw. ganze Ausstellungen um? Wie wird die Museumspädagogik in der Praxis ausgeübt? All diese Fragen stellten sich mir zu Beginn meines Praktikums in der Kommunikation & Kulturvermittlung. Nun – am Ende angekommen – kann ich sicher behaupten, Antworten darauf gefunden zu haben.

Der Museumsalltag…

Die Abteilung Kommunikation & Kulturvermittlung hat mich besonders fasziniert, da ich momentan Kultur- und Medienbildung in Ludwigsburg studiere. So bekam ich eine Vorstellung und einen Einblick in den Museumsalltag. Nachdem ich am ersten Tag eine Kennenlernrunde durch die verschiedenen Bürogänge der Markthalle bekommen hatte, war auch schon der nächste Termin auf dem Tagesplan. Mit den Gestalter*innen der Mitmachausstellung für Kinder und Familien im Jahr 2021 wurde das sogenannte „Drehbuch“ besprochen. Als Mitarbeiter*in in einem Museum arbeitet man nicht nur im aktuellen Jahr, sondern plant teilweise für ca. fünf Jahre voraus. Doch während meines Praktikums waren die Arbeiten für die diesjährige große Landesausstellung „FASHION?! Was Mode zu Mode macht“ und die parallellaufende Mode-Mitmachausstellung „Ran an den Stoff!“ im Kindermuseum Junges Schloss sehr gegenwärtig. Denn beide werden am 24. Oktober ihren Startschuss haben. Die Arbeiten dafür befinden sich in der heißen Endphase. Dies merkt man auch im Museumsalltag der Mitarbeiter*innen. Keiner hat Langeweile an seinem Schreibtisch. Jeder ist gespannt auf die kommende Zeit.

… und die Aufgaben einer Praktikantin

So hatte auch ich als Praktikantin genügend Aufgaben, die mich stets begleiteten. Ob es nun die Mitarbeit bei der Kontrolle von gesetzten Ausstellungstexten und Grafiken, bei Überlegungen zu Hygienemaßnahmen aufgrund der aktuellen Lage oder bei der Erstellung einer Handreichung des Kindermuseums für Erziehende und Lehrende ist, mein Alltag war immer abwechslungsreich und informativ. Doch in der Kulturvermittlung – wie der Name schon sagt – vermittelt bzw. bringt man den Menschen Kultur näher. Also gab ich Kindern einen kleinen Vorgeschmack auf die neue Mode-Mitmachausstellung „Ran an den Stoff!“ in unserem Pop-Up-Store.

Pop-Up-Store

Ich habe nicht nur in der Theorie am Computer gearbeitet, sondern war vor Ort in der Praxis dabei. Beispielsweise im Pop-Up-Store in der Calwer Straße 42-44. Um Kinder und Familien auf die neue Mode-Mitmachausstellung aufmerksam zu machen, wurde dort ein Infopoint und eine kleine Gestaltungswerkstatt eingerichtet. Vom 30. Juli bis zum 22. August öffneten wir donnerstags bis samstags unsere Türen für begeisterte kleine Künstler*innen und deren Begleitung. Unter Hygienevorschriften war den ganzen Tag Stempeln und Gestalten angesagt. Die Kinder, sowie Erwachsene, hatten viel Freude und Spaß an der Aktion, genauso wie ich. Der Tag endete meist mit viel Farbe an den Händen.

Experimentieren mit Farbe, Form und Material

Im Pop-Up-Store haben Kinder unterschiedlichen Alters Papierbrillen nach ihren Wünschen gestaltet. Doch auch Erwachsene hat man öfters mit Stift und Kleber in der Hand gesehen. Nicht nur Papierbrillen standen zur Auswahl, auch eine riesige Stoffwand durfte bedruckt und bestempelt werden. Unterschiedliche Motive und Muster wurden ins Leben gerufen und auf der Stoffwand verewigt. Dazu hatten wir nicht nur gekaufte Stempel zur Hand, sondern auch selbst welche gebastelt. Mit Klopapierrollen, Luftpolsterfolie und Radiergummis kann man prima stempeln. Klopapierrollen lassen sich umformen und falten, sodass unterschiedliche Formen und Motive entstehen. Ganze Blumensträuße haben ihren Weg auf den Stoff gefunden, wie auch Bienen mit ihren Honigwaben. Andere Kinder stempelten ihr Lieblingstier oder ihren Namen.

Und nun?

In der kommenden Mode-Mitmachausstellung wird es eine Druckwerkstatt für Groß und Klein geben, auch da ist Stempelspaß angesagt! Nachdem unsere Stempeleien in der Calwer Straße leider schon ihr Ende gefunden haben, machen wir nun Platz für die kommenden Künstler*innen. In inhaltlicher Anlehnung an die Ausstellung „FASHION?! Was Mode zu Mode macht“ werden dort vom 3. September bis 24. Dezember 2020 verschiedene Präsentationen diverser Modelables und Modefotograf*innen gezeigt. Schaut unbedingt vorbei!

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