Die Große Landesausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ ist Teil eines mehrteiligen Projekts im Rahmen des Jubiläums „500 Jahre Bauernkrieg“. Wir beleuchten in dieser Ausstellung das Thema Protestbewegungen, fragen nach ihren Gründen und Zielen. In dieser Erlebnisausstellung geht es aber auch um die Zukunft, für die Menschen protestieren …
„Nach welchen Utopien streben Sie? Für welche Zukunft treten Sie ein? Was ist das Wesen der Utopie? Und worauf können wir noch hoffen?“ Diese Fragen stellen wir aktuell an Künstler*innen aus dem Bereich Fotografie in einem Open Call auf der Plattform nextmuseum.io.
Wir hoffen auf zahlreiche Einreichungen von künstlerischen Fotografien, von denen wir insgesamt neun Stück in unserer kommenden Großen Landesausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ zeigen werden. Der Aufruf läuft noch bis zum 7. Januar 2024 und wir freuen uns auf inspirierende Bilder. Die Auswahl werden wir zusammen mit Vertreter*innen des nextmusuem.io-Schwarms treffen, denn die Plattform wird nicht nur für Aufrufe nach künstlerischer Beteiligung genutzt. Sie bietet auch die Möglichkeit für sogenannte „Schwarm-Kuration“: Der „Schwarm“ beteiligt sich aktiv an Auswahl- und Entscheidungsprozessen im Rahmen von Ausstellungen im Museum.
Die Idee, die Inhalte einer Ausstellung auch mit dem Publikum zusammen zu entwickeln, bei der Bevölkerung um Objekte zu bitten und durch Community-Arbeit Ideen für Themen zu sammeln, beschäftigt Museen seit den frühen 2010er Jahren zunehmend. Längst arbeiten Museen nicht mehr nur nach dem Sender-Empfänger-Modell, bei dem Museen (Sender) Informationen und Wissen für Besucher*innen (Empfänger) sortieren und interpretieren. Vielmehr sehen sich Museen als Diskursorte, in denen Wissen und Narrative ergänzt und neu verhandelt werden.
Partizipative Projekte im Museum
Auch im Landesmuseum Württemberg konnten wir immer wieder bereichernde Erfahrungen mit partizipativen Projekten machen oder in Ausstellungsteilen Positionen von Communities oder Einzelstatements einbinden. Das größte Projekt dieser Art war das interaktive Online-Projekt „Corona-Alltag“, das am 15. Mai 2020 nach 38 Tagen und mit mehr als 600 Einsendungen endete. Die Bürger*innen waren aufgerufen alltägliche Gegenstände einzureichen, die in 15 oder 20 Jahren bei einer Ausstellung zum Thema „Die Corona-Pandemie in Württemberg 2020“ ausgestellt werden würden. In der Ausstellung „Mein Stück Alltag trotz(t) Corona“ im Museum der Alltagskultur in Waldenbuch waren einige Einreichungen schon im Sommer 2020 zu sehen.
Zuletzt haben die Nürnberger Museen große mediale Aufmerksamkeit bekommen mit ihrem Aufruf nach Fotos von persönlichen Dürer-Tattoos für die Ausstellung „Dürer under your skin. TattooArt“, die ab April 2024 in Nürnberg gezeigt wird.
Im Rahmen unserer Ausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ möchten wir mit dem Schwarm von nextmuseum.io einen Ausstellungsteil kuratieren. Die ausgewählten Fotografien werden im Ausstellungsraum „Zukunft gestalten“ zu sehen sein. Es sind alle Genres der Fotografie willkommen. Egal ob eine utopische Objektfotografie, abstrakte Formen, die von einer Welt in anderen Logiken erzählen, utopische Landschaften oder Porträts: Wir sind gespannt, welche Aspekte beleuchtet werden, wenn es um die Frage geht, wie eine Welt aussähe, für die es sich zu protestieren lohnt …
nextmuseum.io ist ein gemeinsames Projekt von NRW-Forum/Kunstpalast Düsseldorf und Museum Ulm und wird von der Kulturstiftung des Bundes im Fonds Digital im Programm Kultur Digital sowie von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
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Die Große Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ wird gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, durch die Baden-Württemberg Stiftung, die Sparkassen-Finanzgruppe, die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke sowie den Landkreis Biberach.