1.064 Seiten voller Wunder

Die dreibändige und über 1.000 Seiten starke Publikation zur Geschichte der württembergischen Kunstkammer ist endlich in den Druck gegangen! Das umfangreiche Werk, an dem mehr als 30 Autorinnen und Autoren aus sechs Stuttgarter Institutionen beteiligt waren, ist pünktlich zur Frankfurter Buchmesse erschienen.

Das Forschungsprojekt zur württembergischen Kunstkammer

Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg gehört mit mehr als 1.700 erhaltenen Objekten zu den bedeutendsten historischen Kunstkammern Europas und zeichnet sich durch eine besonders dichte Überlieferung aus. Bis heute zählt sie zu den wichtigsten Kernbeständen des Landesmuseums, sie ist quasi das Herzstück des Hauses.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte von  Dezember 2012 bis Dezember 2015 das auf drei Jahre angelegte Projekt „Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg. Erforschung von Bestand, Geschichte und Kontext“. Das jetzt in den Druck gegangene Werk stellt die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes vor: Durch die Zuordnung der erhaltenen Objekte zu den in den Archiven überlieferten Inventaren konnten der jeweilige Eingang in die Kunstkammer sowie die sich im Laufe der Zeit wandelnden Schwerpunkte der Sammlung rekonstruiert und deren Bedeutung für die damalige Zeit herausgestellt werden.

Der Katalog und seine Redaktion

Maaike van Rijn mit der Publikation

Maaike van Rijn in der Druckerei mit dem für die Publikation vorgesehenen Papier

Es gab immer viel zu lernen und immer wieder neue Geschichten um besonders kuriose Stücke („Ein ay, welches ein haan Anno 1598 zu Stuttgardt gelegt hatt“ oder eine von einem dressierten Eichhörnchen geprägte Münze, beides Stücke die leider verschollen sind) zu entdecken.
Jetzt ist das umfangreiche Werk vollendet, lässt die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg in ihrer ganzen Pracht erstrahlen und stellt ihre reichen Bestände und ihre wechselvolle Geschichte in ganzer Breite vor. Mehr als 30 einführende Essays beleuchten die Geschichte der einzelnen Sammlungsbereiche, 337 einzelne Katalognummern stellen ausführlich fast 400 Objekte vor. Ein umfangreiches Orts- und Personenregister, ein Quellenverzeichnis, das erstmals  alle überlieferten Inventare der württembergischen Kunstkammer aus dem 17. und 18. Jahrhundert auflistet und ein allein 40 Seiten umfassendes Literaturverzeichnis runden das opulente Werk ab.

Ende gut – alles gut!

Dass aus den vielen neuen Erkenntnissen letztendlich wirklich ein Buch geworden ist, ist vor allem der engagierten Teamarbeit in der Abteilung Kunst- und Kulturgeschichte in den letzten anderthalb Jahren zu verdanken. Um das Redaktionsteam war immer wieder auch die gesamte Abteilung aktiv: Mit vereinten Kräften wurde nach Kommafehlern gefahndet, wurden Listen und Register erstellt, Seitenzahlen abgeglichen, Bildverweise kontrolliert, Druckfahnen sortiert und Bilderproofs gesichtet.
Und auch wenn das Projekt Einzelnen die ein oder andere schlaflose Nacht beschert hat, denkt man dann, wenn die gewaltigen Maschinen in der Druckerei in wenigen Minuten hunderte Seiten voll prachtvoller Wunder und Kunststücke ausspucken, ganz demütig und fasziniert: Ach, ist das ein schönes Buch – nee, sogar drei schöne Bücher! – geworden und was war das doch für ein tolles Projekt!

Kunstkammerkatalog

Der dreibändige Kunstkammerkatalog

Jetzt hoffen wir natürlich, dass sowohl die Forschungswelt als auch private Kunstkammer-Liebhaber von dieser einmaligen Publikation genauso begeistert sind wie wir selbst und eifrig Bestellungen aufgeben: über den Buchhandel oder in unserem Museumsshop kann man das dreibändige und über sechs Kilo schwere Buch für 98,00 Euro erwerben. So viel Glanz, Glamour und wissenschaftliche Erkenntnisse bekommt man für unter hundert Euro so schnell nicht wieder…

2 Kommentare zu “1.064 Seiten voller Wunder”

  1. Unsere lieben Wunderkämmerinnen!

    Allerherzlichste Glückwünsche zu den kunstvollen Prachtbänden! Wie wäre es mit einem Ansichtsexemplar für Berlin?

    1. Herzlichen Dank für die Glückwünsche zu unserer neuen Publikation! Ein Belegexemplar ist auch an die Staatsbibliothek Berlin gegangen und müsste dort bald ausleihbar sein.

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