Einmal im Jahr, immer Mitte September, findet der Ask A Curator Day in den Sozialen Medien statt. Er bietet allen Interessierten die Möglichkeit, die Kuratorinnen und Kuratoren von Museen weltweit mit ihren Fragen, seien sie inhaltlicher, persönlicher oder skurriler Natur, zu löchern. Dieses Jahr war es am Mittwoch, den 18.9. so weit. Wir beteiligten uns auch an der Aktion und riefen auf Twitter, Facebook und Instagram dazu auf, dreien unserer wissenschaftlichen Expertinnen und Experten Fragen zu stellen.
Von steinzeitlichen Toiletten und skurrilen Kalksteinscheiben…
Was wäre ein besserer Start am Morgen als die frühste Menschheitsgeschichte, die unser Haus zu bieten hat? Fabian Haack, Kurator für die Steinzeiten, ließ sich als Erster online befragen.
Die erste Frage kam von @MuseumToilets, der Name war entsprechend Programm:
Dass es vor 300.000 Jahren mutmaßlich keine Toiletten, wie wir sie heute kennen, gab und wir in der steinzeitlichen Sammlung daher auch kein entsprechendes Objekt anzubieten haben hielt unseren Kurator nicht davon ab, dennoch sein favorisiertes neolithisches stilles Örtchen zu beschreiben:
Die weiteren Fragen an Fabian Haack auf Twitter bezogen sich auf skurrile und interessante Objekte sowie seine Beweggründe, sich der Archäologie im Allgemeinen und der Steinzeit im Speziellen zuzuwenden.
Von Flaggen und Gästebüchern…
Den weiteren Vormittag übernahm Katharina Küster-Heise, Kuratorin für Kunsthandwerk von der Renaissance bis zum Biedermeier. Die Fragen, die ihr gestellt wurden, waren allerdings nicht direkt auf ihr Fachgebiet zugeschnitten, sondern allgemeinerer Natur.
Auf Instagram fragte ein Follower nach der optimalen Möglichkeit, eine Fahne zu Hause aufzuhängen. Auch wenn das eher eine Frage für die Restaurierung wäre, gab unsere Kuratorin einige Tipps, etwa dass Textilien liegend und ohne Knicke präsentiert werden sollten. Eine Aufhängung würde zu einer zu starken Belastung des Objekts führen.
Auf Twitter fragte @Museonautin, welche Einträge im Besucherbuch gerne gelesen werden und welche nicht. Die Antworten, die Katharina Küster-Heise hier im Bezug auf das analoge Besucherbuch gab, können wir auch für alle digitalen Kanäle unterschreiben.
Von Schachfiguren und Spielkarten…
Als dritte und letzte Kuratorin stand am Nachmittag Irmgard Müsch Rede und Antwort. Da sie unter anderem für die Sammlung Spielzeug und Spielkarten verantwortlich ist, ließ sie es sich nicht nehmen, auf die generell unter dem Hashtag #AskACurator gestellte Frage danach, mit welchem Objekt sie gerne einmal spielen würde, zu antworten. Das dort erwähnte Schachspiel ist im Übrigen in den LegendärenMeisterwerken zu finden, über die Aufstellung der Figuren konnten die Leserinnen und Leser dieses Blogs damals abstimmen.
Auf Instagram kam außerdem die Frage auf, ob das Stuttgarter Kartenspiel aus dem 15. Jahrhundert auch einmal komplett ausgestellt werden würde. Dies ist aufgrund des Alters und der Fragilität der Karten leider nicht möglich aber immerhin gibt es die Sammlung Online zum Trost. Hier können die Spielkarten digitalisiert betrachtet werden.
Eine interessante Mischung
Die Fragen, die unseren Kuratoren und Kuratorinnen gestellt wurden, waren nicht allzu zahlreich, sie stellen aber eine interessante Mischung aus witzigen, allgemeinen und fachspezifischen Themen dar. Auch die Kanäle, auf denen die Fragen gestellt wurden, waren gemischt. Interessant war, dass Facebook, sonst unser interaktionsreichster Kanal, von unseren Followern gar nicht genutzt wurde, um Fragen zu stellen.
Natürlich sind die Kuratorinnen und Kuratoren auch an allen anderen Tagen gerne bereit, Fragen zu unseren Schausammlungen und Objekten zu beantworten, aber die Teilnahme an dieser gemeinsamen, internationalen Aktion bereitete allen viel Spaß. Das Fazit ist einstimmig: Gerne wieder und gerne auch in anderen Formaten oder an anderen Tagen.