Wie wir eine Sonderausstellung planen
Wenn ich meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Schwert-Team treffe, fragen sie mich hin und wieder: „Na, auf was müssen wir denn jetzt schon wieder verzichten?“ Pure Ironie, reiner Galgenhumor? Tatsächlich ist das Thema Geld bei der Planung einer großen Sonderausstellung ein sowohl leidiges als auch zentrales Thema. Und ich bin nun mal der für die Ausstellung „Faszination Schwert“ zuständige Projektsteuerer. Meine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass die Ausstellung pünktlich und im Budgetrahmen fertig gestellt und eröffnet wird.
Was steht am Anfang?
Aber was ist eigentlich alles zu tun, an was ist zu denken, wenn man eine solche Sonderausstellung plant? An eine ganze Menge. Alles beginnt mit der Themenfindung. Sobald das Thema steht und freigegeben ist, beginnen die Termin- und Kostenplanungen. Als Projektsteuerer schätze ich zunächst alle möglichen Kosten, die bei der Ausstellung anfallen könnten und das sind schon einige. Am Landesmuseum bauen wir in der Regel die komplette Ausstellung in einen leeren Raum neu inklusive aller Wände, Dekorbauten, einer Vielzahl an Vitrinen, Sockeln. Und sollte das zu teuer werden, ihr wisst ja noch, was ich zu hören bekomme. „Schon wieder was streichen? Och nö.“
Wie werden die Objekte ins rechte Licht gerückt?
Diesen Planungsaufwand kann man aber alleine nicht bewältigen, daher arbeiten wir immer mit einem Gestaltungsbüro zusammen.
Sobald das Konzept und das Drehbuch der Ausstellung stehen und ein Großteil der möglichen Objekte definiert ist, begebe ich mich auf die Suche nach geeigneten Gestaltern, von denen ich dann drei bis fünf zu einem sogenannten Gestalterwettbewerb einlade. Aufgabe dieses Wettbewerbs ist in der Regel die exemplarische Gestaltung eines Ausstellungsbereiches. Eine Jury bestimmt dann den Gewinner, der in der Folge die Ausstellung gestaltet und durchplant.
Nun beginnt der Austausch zwischen Kuratoren und Gestalter-Team, das die Pläne weiter detailliert, so dass ich am Ende dieses Prozesses brauchbare Unterlagen für die dann folgenden Ausschreibungen habe. Sind dann schließlich die ausführenden Firmen gefunden und beauftragt, beginnt der eigentliche Bau der Ausstellung. Bei „Faszination Schwert“ haben wir das Glück, die Ausstellungswände der aktuellen Mitmachausstellung „Die Ritter. Leben auf der Burg“ in großen Teilen weiternutzen zu können.
Weitere Teamplayer
Parallel zum Aufbau der Architektur beginnen unsere Restauratoren mit den Objektmontagen. Die meisten Objekte werden auf entsprechende Trägerplatten montiert, eine sehr aufwendige Arbeit, die einen gewissen Vorlauf benötigt. Rund 100 Objekte leihen wir für diese Ausstellung aus anderen Museen und Institutionen aus, auch die Planung und Durchführung dieses Leihverkehrs ist ein wichtiges Thema.
Einige Objekte haben wir extra für die Schwert-Ausstellung angekauft wie z. B. Filmplakate mit Schwertbezug, Schwertrepliken und anderes mehr. Schließlich werden euch in der Ausstellung „Faszination Schwert“ auch noch einige Mitmach-Stationen erwarten, zu viel sei noch nicht verraten.
Alles in allem ist es ein sehr hoher Aufwand, den wir hier betreiben. Das ist aber ein Aufwand, der sich lohnt, wenn euch am Ende die Ausstellung gefallen hat. Und auf glückliche und staunende Besucherinnen und Besucher freue ich mich schon jetzt.
1 Kommentar zu “It’s all about the money”