Wie funktioniert Mülltrennung? Wie sieht ein Müllauto von innen aus? Und was ist das Pacifc Garbage Patch?
Um diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Müll geht es in der nächsten Mitmachausstellung im Kindermuseum. Der »Müllmonster-Alarm!« – so der Titel der Ausstellung – schickt Familien und Kinder zwar erst ab dem 22. Oktober 2022 in die interessante Welt der Müllmonster, doch hinter den Kulissen wird natürlich
schon jetzt mit Hochdruck und vor allem mit großem Enthusiasmus an der Ausstellung gearbeitet.
Recycling, Upcycling und Müllvermeidung
Ausgehend vom Abfall im eigenen Haushalt und Alltag lernen die Besucher*innen, was Müll ist und welchen Weg er über die Mülltonne bis zur endgültigen Entsorgung oder Wiederverwertung nimmt. Außerdem wird anschaulich gezeigt, wie früher mit Müll umgegangen wurde und wie er sich auf das Leben auf der Erde auswirkt.
Im Bereich ›Nachhaltigkeit‹ geht es um Recycling, Upcycling und Müllvermeidung. Hier sind Objekte aus unseren Sammlungen zu sehen, die kreativ aufgewertet oder umgenutzt wurden. Darunter beispielsweise der Waggon einer Modelleisenbahn aus der Nachkriegszeit, der aus dem Blech einer Getränkedose gebaut wurde.
Im Upcycling-Atelier können die Besucher *innen selbst aktiv werden und vermeintlichem »Müll« neues Leben einhauchen. »Das Thema Müll bietet einen alltagsnahen Zugang zu komplexen Umweltfragen. Da sind auch schon Kita-Kinder voll dabei«, erklärt Ida Schneider aus dem Team des Jungen Schlosses.
Nachhaltig Ausstellen
Dass diese Ausstellung selbst auch nachhaltig sein muss, war gleich zu Beginn klar. Ganz neu ist das nicht im Jungen Schloss: Schon vergangene Ausstellungen wurden aus Nachhaltigkeitsgründen – ökologischen und ökonomischen – weiterverkauft oder verliehen. So war der »Räuber Hotzenplotz« auch schon in Karlsruhe und Koblenz zu sehen. Erfolgreich verkauft wurden die Stationen sowie die Ausstattung der Mitmachausstellung »Die Ritter. Leben auf der Burg«, die Ausstellungsbauten wiederum kamen bei der nächsten Ausstellung erneut zum Einsatz. Dadurch konnte viel Material vor der Entsorgung gerettet werden und der Erlös kam dem Jungen Schloss zugute.
Neue Wege
Neu ist nun jedoch der frühzeitige und umfassende Blick auf das Thema: »Wir achten auf die Umwelt-verträglichkeit der Materialien, arbeiten vermehrt mit LowTech-Lösungen, schauen auf Transportwege und versuchen, die Ausstellung möglichst mit regionalen Partner*innen zu produzieren. Außerdem planen wir
die Einbauten und Mitmachstationen so modular wie möglich, damit sie noch einfacher und ohne Materialverlust weitergegeben werden können«, erläutert Marc Kähler, der als Projektsteuerer dabei die Fäden in der Hand hält.
Auch auf das Marketing hat diese Achtsamkeit mit dem Umgang von Ressourcen Einfluss – von der Auswahl umweltfreundlichen Papiers für Flyer über die Höhe der Druckauflage bis zur Recherche nachhaltiger Give-aways für Kinderfeste und Messen gibt es hier zahlreiche Möglichkeiten, die Umwelt zu schonen. »Vermeiden steht als Prinzip an erster Stelle« fasst Marc Kähler zusammen, »aber es wird immer Emissionen geben, die sich nicht vermeiden lassen. Die kompensieren wir.«
Dabei steht dem Jungen Schloss die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg zur Seite, die gemeinnützige und zertifizierte Klimaschutzprojekte zur Kompensation im globalen Süden anbietet. Auch für Besucher*innen soll es möglich sein, ihre Anreise beim Ticketkauf oder vor Ort per Spende an die Klimaschutzstiftung auszugleichen. Sofern sie nicht sowieso mit dem Fahrrad kommen – neue Fahrradständer direkt am Alten Schloss sind bereits installiert.
Ursprünglich erschienen in aufgeSCHLOSSen 2021/2
Guten Tag,
letzte Woche besuchten wir mit einer Gruppe unseres Kindergartens die Müll-Monster-Ausstellung. Den Kindern hat die Rutsche, das Müllauto, das Fahrrad und die Müllsortieranlage am meisten Spaß gemacht.
Leider kam die Auseinandersetzung und Wissensvermittlung über Müll nicht bei den Kindern an. Das ganze war zu abstrakt. Welches Kind kann sich merken, wie das Müllmonster aussieht, das den jeweiligen Müll frisst? Die auf Holz aufgezeichneten Dinge waren für Kinder und z.T. auch für die Erwachsenen schwer zu erkennen.
Ohne Hilfe von Erwachsenen, die sich erst die schriftliche Erklärung durchlesen mussten, hätten die Kinder nicht gewusst, was die jeweilige Station aussagen möchte. Da der Lärm von den zu vielen Kindern in der Ausstellung sehr groß war, konnten unsere in kleinen Gruppen von je 4-5 aufgeteilten Kindern, nicht viel verstehen. Die Ausstellung ist viel zu leselastig und nicht intuitiv.
Besser wäre es gewesen, wenn die Museumsführung vorher einen Rundgang durch jede Station mit den Kindern gemacht und die jeweilige Station erklärt hätte. Dazu wäre Ruhe nötig gewesen.
Dass den Kindern rutschen, Fahrrad fahren und klettern Spaß macht ist unbestritten. Aber dazu muss man nicht ins Museum.
Wir haben das Thema Müll in unserer Einrichtung als Projekt aufgegriffen. Unsere Aktionen waren nachhaltig, was die Museumsführerin bei der Einführung gemerkt hat. Das hätte ich mir von der Ausstellung auch gewünscht. Leider kam da nichts bei den Kindern an.
Vielleicht nehmen Sie das nächste Mal Erzieher/innen mit ins Boot, die Ihnen beratend zu Seite stehen.
Guten Tag Frau Jung,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Seit jeher arbeiten wir intensiv mit Pädagog*innen, Erzieher*innen und Kindern aus Schulen und Kitas zusammen. Sie stehen uns bei der Ausstellungskonzeption beratend zur Seite und nehmen unsere interaktiven Stationen stets genau unter die Lupe. Die Mitmachausstellung ist für Kinder unterschiedler Altersgruppen, wie auch Familien konzipiert, so dass mitunter auch Erwachsene angesprochen werden. Demnach sollten sämtliche Ausstellungsinhalte den unterschiedlichsten Altersgruppen zugänglich sein.
Sicherlich kennen Sie aus Ihrem Alltag als Pädagogin auch die Energien, die Kinder freisetzen. Diese möchten wir nicht blockieren und sind daher bemüht diese Energie – auch in Form eines gewissen Lautstärkepegels – in die Mitmachausstellung zu integrieren oder aber in gewisse Bereiche zu lenken (Rutsche & Co). Leider ist es uns nicht möglich, die Ausstellungsfläche für Gruppenbesuche stets exklusiv zu halten. Dies wäre mit sehr viel höheren Kosten verbunden und als öffentliche Einrichtung ist es uns ein großes Anliegen, den Zugang zur Mitmachausstellung „Müllmonster-Alarm!“ über die gesamte Laufzeit hinweg möglichst vielen Besucher*innen zu ermöglichen. Die Zeitfenster sind dabei so berechnet, dass die maximal zulässige Anzahl an Besucher*innen im Kindermuseum Junges Schloss nicht überschritten wird. Da die Mitmachausstellung sich eben großer Beliebtheit erfreut, sind die Wochenenden aus diesem Grund in der Regel ausverkauft.
Eine sicherlich erfreuliche Info: In unserer kommenden Mitmachausstellung „Die kleine Hexe“ bieten wir Ihnen als Gruppe auch die Möglichkeit eine Führung zu buchen.
Viele Grüße vom Team des Kindermuseums !
Ich finde es schön, dass der Müll so ein neues Leben bekommt. So kann man die Entsorgung natürlich auch nutzen. Die Monster sehen gruselig aus.