Eine Ausstellung zum Thema Schwert? Echt jetzt? Warum denn das? Etwas sehr martialisch. Darauf können doch wirklich nur Archäologen kommen… Das waren die ersten Bemerkungen, die wir Archäologen im Landesmuseum zu hören bekamen, als wir das Thema zum ersten Mal vorgeschlagen haben.
In der Tat, das Schwert spielt in allen archäologischen Epochen eine wichtige Rolle, aber auch weit darüber hinaus – bis in unsere heutige Zeit. Seit seiner Erfindung als erste vom Menschen ausschließlich zum Töten anderer Menschen geschaffene Waffe war das Schwert nie nur Tötungswerkzeug, sondern immer auch ein wirkmächtiges Symbol: Es war nicht nur Zeichen des Kriegers, sondern auch Statusmarker, ein Symbol der Macht, des Rechts und zudem bedeutend in Kult und Religion. Bis heute steht das Schwert für die Auseinandersetzung von Gut gegen Böse: Selbst in einer weit, weit entfernten Galaxie, in der die Feuerkraft eines Todessterns ganze Planeten zerstören kann, wird mit Lichtschwertern der Kampf (guter) Mann gegen (bösen) Mann ausgetragen.
Und so setzte auch bei der ersten Vorstellung unseres Konzeptes, bei den allermeisten Kollegen das Kopfkino ein und wir konnten sie von der „Schlagkraft“ des Themas überzeugen.
Überall Schwerter
Auch wenn es als Waffe inzwischen eher selten eine Rolle spielt, so ist das Schwert doch immer noch allgegenwärtig. Beschäftigt man sich mit diesem Thema, dann setzt die selektive Wahrnehmung ein:
Eine Justitia mit Schwert auf den Reliefs am Marktbrunnen, Eberhart im Bart im Hof „unseres“ Alten Schlosses mit hoch erhobenem Schwert, Yoda mit Lichtschwert auf einem Energydrink, Schwerter nicht nur auf einem Buchcover in der Bahnhofsbuchhandlung, sondern auch mitten auf der Box des neuesten PC-Games, der Apostel Paulus mit Schwert an der Kirchenfassade, das berühmte Markenlabel der zwei gekreuzten Schwerter auf Omis Lieblingsvase. Die Omnipräsenz des Schwertes ist bemerkenswert.
Das Schwert in all seinen Facetten
Ende 2016 begannen wir, fünf Archäologen und ein Historiker, mit der Ausarbeitung der Inhalte: Neben der historischen, technischen und kulturgeschichtlichen Bandbreite soll in der Ausstellung der Faszination für das Schwert nachgegangen werden. Wir wollen diese ganz besondere Waffe, die schon immer weit mehr gewesen ist als ein reines Kampfgerät, aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
Dabei ist es uns wichtig, auch der Frage auf den Grund zu gehen, warum dieser symbolträchtige Gegenstand, der immer noch jung und alt in den Bann zieht, heute noch immer so aktuell ist.
Ein Blick hinter die Kulissen
In den nächsten Monaten werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Landesmuseums in unserem Blog einen Einblick in die Vorbereitungen für die Sonderausstellung geben. Dieser „Tätigkeitsbericht“ umfasst dabei nicht nur die Arbeit der Kuratoren, die für die Inhalte zuständig sind, sondern auch die der Projektsteuerung, des Marketings, der Drittmittelabteilung, der Restaurierung, der Depotverwaltung, der Ausstellungswerkstatt, der Direktion, der Kulturvermittlung, der Verwaltung und vieler mehr. Ein Projekt wie dieses ist ohne die geballte Kompetenz aller Bereiche im Landesmuseum nicht zu bewerkstelligen und alle Abteilungen sind involviert. Frei nach dem Motto „Einer für alle, alle für einen“, heißt es bei uns: Alle für das Schwert, ein Schwert für alle!
Also, ich finde es großartig, dass Ihr diese Ausstellung macht und bin schon sehr gespannt darauf! Genau wie viele meiner Bühnenkampf- und Kampfchoreographie-Kollegen: Schließlich sind Schwerter in all ihren Facetten, ihre Bedeutung und der Umgang damit auch für uns ein wichtiges Thema. 🙂
Vielen Dank! Wir freuen uns schon auf Ihren Besuch! Frohe Weihnachten und einen guten Start ins Neue Jahr!
Ich habe zwar keinen direkten Bezug zum Thema Schwert, aber der Text macht richtig Lust darauf! Und wie immer wird das Landesmuseum auch dieses Mal sicher wieder eine spannende und interessante Ausstellung auf die Beine stellen. Ich freu‘ mich darauf!!
Herzlichen Dank für das positive Feedback! Einen guten Start ins Neue Jahr!