Es streift ein Mörder durch die Gemäuer des Landesmuseums, ein Wiederholungstäter noch dazu! Kürzlich erinnerte mich Facebook an den Probenbeginn für Mord im Museum I – Der Fluch der Herecura. Der Beginn meiner Kooperation mit dem Landesmuseum. Das war im Januar 2014. Und jetzt, fünf Jahre später, präsentieren wir unseren dritten Fall: Die Koloratur des Todes. Wie der Name schon verrät: Es wird musikalisch.
Wie erfindet man einen Mord?
Ein Jahr Planung liegt hinter dem neuen Mordfall. Zu Beginn stand die grobe Idee, aber wer soll der Mörder sein, welche Storyline steht im Vordergrund und welche Räumlichkeiten nutzen wir? In enger Abstimmung mit dem Museumsteam schrieb ich Zeile für Zeile, Monat für Monat, die Rahmenhandlung weiter, entwickelte Charaktere, Mordmotive und Dialoge, feilte an den Hinweisen und Indizien.
Im Vergleich zu den ersten beiden Mordfällen Der Fluch der Herecura und Der Tod der Königin, die im Alten Schloss stattfinden, lag die wohl größte Herausforderung darin, alle Schauplätze im deutlich kleineren Fruchtkasten so unterzubringen, dass sich die zehn Rechercheteams nicht in die Quere kommen. Ausgiebiges Tüfteln an den Spielzeiten, eine immer wieder veränderte Reihenfolge der Stationen und mehrere Testdurchläufe später fanden wir schließlich eine bühnenreife Lösung.
Um was geht es in Die Koloratur des Todes?
Vanessa Wagner, eine junge, begabte Sängerin gibt im Haus der Musik im Fruchtkasten ihr Konzertdebüt vor ausverkauftem Haus. Geladen ist die Crème de la Crème der Stuttgarter Gesellschaft. Während das Konzert fulminant beginnt, geschieht jedoch ein grauenhafter Mord, der den Auftritt jäh beendet.
Wer Mord im Museum bereits kennt, weiß: Von jetzt an seid ihr gefragt! In einer Tour durch den Fruchtkasten, von versteckten Kellerräumen bis hoch in das Dachgeschoss, durch die Ausstellungsräume… In verborgenen Hinterzimmern sucht ihr Indizien, knackt knifflige Rätsel und werdet Augenzeugen der ein oder anderen verdächtigen Begegnung mit den Akteuren. Fest steht: es wird musikalisch, es wird verzwickt, es wird blutig.
Fragen über Fragen
Neben dem altbewährten und morderprobten Team mit den Schauspieler*innen Kati Schweitzer, Ute von Stockert, Kerstin Manz-Kelm, Tobias Wagenblaß und Rüdiger Ewald stoßen mit der Sopranistin Nora B. Hagen und dem Pianisten Bernhard „Böny“ Birk zwei großartige Neuzugänge zum Ensemble.
Auch Requisiten und Ausstattung mussten beschafft werden. Und während wir probentechnisch schon auf die Zielgerade zusteuerten, war hinter den Kulissen noch so einiges zu tun. Plötzlich kamen Fragen auf wie:
„Wo kauft man eine Knochensäge und soll es eine elektrische sein?“
„Wie bekommt man eigentlich Faserspuren auf den Objektträger eines Mikroskops?“
„Wie frage ich im Modehaus nach einem konservativ-altbackenen Outfit ohne gleich den Unmut der Verkäuferin auf mich zu ziehen?“
„Ist es eine Straftat, ein Original-Polizeilogo für Hinweise zu verwenden?“
„Wie schnell wirkt…?“ – Aber halt! Noch will ich ja nicht zu viel verraten…
BRAVO! APPLAUS!
Immer wieder haben wir kleinere Anpassungen vorgenommen, Hinweise neu angeordnet und Abläufe optimiert. Am 28. März 2019 gab es dann kein Zurück mehr: Der Tag der Premiere war gekommen. Die ersten Termine: restlos ausverkauft!
Und wir? Der Adrenalinpegel war bis zum Anschlag gestiegen, das Lampenfieber kaum auszuhalten. Nach 2,5 Stunden Spiel, Gesang, Intrigen und Romanzen: Erleichterung, sieben glückliche Ensemble-Mitglieder, 80 begeisterte Gäste und zwei Teams, die den Fall erfolgreich lösen konnten!
Und wer ist der Mörder?
Wenn ihr wissen wollt, wer hier wen und warum ermordet, müsst ihr das wohl selbst herauszufinden. Ein kleiner Tipp sei euch verraten, und hier halte ich es mit den Worten der Stuttgarter Journalistin Susanne Benda: Der Gärtner war es nicht.
Alle Informationen zu den Terminen sowie die letzten Tickets findet ihr online im Ticketshop.